Rhetorik für Bewerbung und Assessment Center – schon in der Überschrift wird deutlich dass wir hier ein ganzes Set an Kompetenzen benötigen.
Die gute Nachricht: Sie können Ihre Rhetorik für Bewerbung und Assessment Center gezielt verbessern. Und dabei doch immer Sie selbst bleiben. Nein, es geht nicht um dass Antrainieren von Schablonen. Ich beantworte auch nicht die Frage „Was wollen die denn hören?“ Sogar der Wunsch „Sagen Sie doch mal eine Schwäche, die man immer gut benennen kann!“ bleibt unerfüllt.
Mein Ziel als Ihr Workshop-Moderator lautet an dieser Stelle „Sie erweitern Ihr Repertoire, damit Sie leichter auch Personalentscheider erreichen und für sich gewinnen können.“
Dieser Beitrag könnte ebenso gut in der Kategorie „Perspektiven im Beruf“ stehen, denn wer diese sehen und nutzen will, benötigt eine umfangreiche Mischung aus sehr unterschiedlichen Kompetenzen.
Sie bereiten Ihre Bewerbung vor? Dann beachten Sie folgende Bereiche:
Abläufe bei einer Personalsuche und -entscheidung
Immer geht es darum, einen Blick in die Zukunft zu werfen, eine Prognose zu erstellen. Was BewerberInnen dabei oft übersehen: Keineswegs sind hier die Kraftverhältnisse so eindeutig verteilt. dass Bewerber immer den kürzeren Hebel haben und ohnmächtig vor eine höhere Gewalt treten.
Hier wollen beide Seiten etwas erfahren und erreichen. Darin liegt die Chance der Begegnung.
Der Arbeitgeber hat Arbeit, die professionell erledigt werden soll. Bewerber verfügen über Know-how und Engagement und wollen einen guten Arbeitsplatz, eine angemessene Stelle. Beide Seiten versuchen nun also herauszufinden, ob sie miteinander arbeiten können und wollen.
Techniken aus der Rhetorik
Ob Bewerbungsgespräch oder Assessment Center – beide Formen bieten viele kleine Gelegenheiten, in Form von Antworten und Ausführungen die eigenen Stärken, Erfahrungen, Ambitionen und persönliche Aspekte zum Ausdruck zu bringen. Etliche dieser kleinen Redebeiträge können Sie vorbereiten und üben. Nutzen Sie die Empfehlungen aus Rhetorik-Trainings, zum Beispiel:
Vorbereitung rückwärts
Grobstruktur verwenden
Feinstruktur wählen
Beachten, was Ihre Gesprächspartner bereits wissen und wünschen
Spontanes Reden üben
Mini-Versionen (30-Sekunden-Rede) UND ausführliche Varianten vorbereiten
Erfolgsgeschichten bereit halten
Notfall-Reaktionen gegen Blackout oder unfair anmutende Fragen beherrschen
Gute Nerven bewahren
Passendes Maß an Selbst-Kritik
Spätestens bei der Diskussion der Schwächen-Frage (die nicht unfair ist, sondern oft zum Procedere gehört, weil unangenehme Situationen auch zum Job gehören werden) wird schnell deutlich, wie reflektiert ein Bewerber ist. Behauptet er, keine Schwächen zu haben und antworte stattdessen mit einem dummen Spruch? Benennt er keinerlei Ansätze, wo er sich selbst weiter entwickeln will? Das dürfte ein K.O. für jede lernende Umgebung sein.
Oder liegt das entgegengesetzte Extrem vor? Dieser Mensch ist so selbstkritisch, dass er erstens keine Stärken benennt und zweitens bei der Ausführung von Schwächen in lange Monologe verfällt? Dumm. Vorbereitungs- und Denkfehler.
Bewerbung und Assessment Center erfordern Klarheit in der Zielsetzung
Zumindest eine grobe Richtung sollten Sie benennen können. In Ziel-Formulierungen, keinesfalls in der Benennung von Un-Zielen (endlich nicht mehr arbeitslos sein, keinesfalls ausgebeutet werden, nicht schon wieder einen unfähigen Chef zum Opfer fallen…).
Wie? Sie meinen, so spricht niemand? Leider doch. Die Wirkung ist vorhersehbar.
Bereiten Sie sich vor! In Workshops mit hohem Übungs-Anteil – aber nur bei Profis
In diesem Beitrag sehen Sie den Auszug aus der Flipchart-Serie einer zweitägigen Veranstaltung. Wer die komplette Serie (die Bilder sind nicht alle selbst-erklärend, geben aber auf jeden Fall Impulse) sehen möchte: Diese finden Sie im geschützten Bereich, zugänglich für Abonnenten meiner Praxis-Tipps-News. Bestellen Sie Ihr Passwort hier.