Konfliktgespräche führen, Gesprächsverlauf steuern

Diese Methode ist geeignet, wenn Konfliktparteien miteinander reden können. Kennzeichen sind: De-Eskalieren, gemeinsame Lösung suchen und vereinbaren.

Damit ist deutlich, dass diese Art der Gesprächsführung, angelehnt an Moderationstechniken, auch bei Verhandlungen Platz findet. 

Sie ist übrigens auch bestens geeignet, um Meetings zu moderieren, gemeinsame Ideenfindung zu begünstigen. Sehen Sie bitte in die Top Tools (passwortgeschützt, für Leser meiner Praxis-Tipps & News): Dort finden Sie die Methode Konfliktgespräch in 11 Phasen zum Ergebnis führen

… wenn Gespräche möglich sind!

Das ist klar: Konfliktgespräche sind nur möglich, wenn die Parteien  in der Lage und bereit sind, miteinander zu sprechen. Bei scharf eskalierten Konflikten ist dies nicht immer gegeben. Dann bedarf die Konfliktlösung anderer Methoden – und meistens auch externer Hilfe. Wenn bereits Kampf oder gar Krieg eingetreten sind, müssen Experten-moderierte Verhandlungen geführt werden. Das bekommen die Zerstrittenen mit Bordmitteln in der Regel nicht mehr hin.

Doch glücklicherweise haben wir es im Alltag, ob beruflich oder privat, meist mit Konflikten zu tun, die sehr wohl über das Gespräch zu lösen sind.

Schauen Sie bitte auch in die Kategorie „Verhandeln“ – die meisten Konflikte enden, wenn nach (ausführlichen) Verhandlungen Lösungen gefunden sind, denen beide Seiten zustimmen können.

Arten der Lösung

Kompromiss

Dabei muss es längst nicht immer der berühmte Kompromiss sein. Auch wenn der Volksmund das immer sagt. Ein Kompromiss, so widersprechen Verhandler, ist nicht immer die beste Lösung, weil sich beide Seiten in der Mitte treffen, weil beide etwas verlieren. Das mag auf dem Basar prima sein, in anderen Situationen aber unangebracht. Vorteil allerdings: Kompromisse sind oft schnell gefunden.

Konsens

Haltbarer, aber auch viel aufwändiger, sind Konsens-Lösungen. Dahinter steht die Logik „Können wir den Kuchen erweitern, statt ihn einfach zu teilen?“ Das braucht Kreativität und beste Kenntnis darüber, welche Motive und Interessen im Spiel sind. So mag die Gehaltsverhandlung zu einer Lösung führen, die nicht nur Geld als Kriterium berücksichtigt, sondern auch Arbeitszeit oder Einsatzort oder Perspektiven für die Zukunft.

Aussitzen

Einfach nichts tun und warten, bis sich das Problem von selbst löst? Sie ziehen sofort die Stirn in Falten. Passt eher selten. Die meisten Konflikte werden schlimmer, wenn sie nicht bearbeitet werden.

Delegieren

Ja, das tun wir: Dann soll der Chef oder der Anwalt das Ding schaukeln. Gut, wenn das Experten sind. Schlecht, wenn wir mit diesem Schritt alles aus der Hand geben.

Machteinsatz

Müssen Minderheiten geschützt werden, ist eine Konfliktpartei völlig unterlegen, muss Macht eingesetzt werden. Wenn Leib und Leben bedroht sind, rufen wir die Polizei.  Gewaltsame Lösungen und Zwang haben oft hohe Folgekosten.