Wir kommen nicht umhin, Botschaften zu übermitteln, die nicht schön sind. Für die Empfänger nicht und auch nicht für diejenigen, die sie ausdrücken. Vielleicht eine schlechte Nachricht, ein ungünstiges Ergebnis nach schwerer Entscheidung, eine Trennung, ein Misserfolg, eine Ablehnung.
Für die schwersten Themen Unterstützung suchen
Für das Übermitteln der schwersten Themen gibt es Unterstützung: Ärzte lernen während ihrer Ausbildung, wie sie auch schlimme Dinge beim Namen nennen. Seelsorger und hoffentlich auch Polizisten und Führungskräfte in Umgebungen, wo Tod gegenwärtig ist. Sind Sie in einem derartigen Umfeld tätig: einfordern!
Wertschätzung und Fairness
Empfänger haben ein Recht darauf, die Botschaft zu erfahren. Sie haben auch einen Anspruch darauf, dass dies in angemessener Weise geschieht. Auch Ablehnungen und Kritik können so formuliert werden, dass sie dem Menschen sein Gesicht lassen. Dazu braucht es zuerst einmal die Entscheidung: Ja, ich will es fair machen!
Formulierungen gut wählen
Wenngleich der Ansatz „in Ich-Botschaften sprechen“ bereits sehr gut ist: Er reicht nicht. Oft muss ich benennen, was mich stört – und dann komme ich nicht umhin, etwas über das Du zu sagen. Unterlasse ich das, wird es als Kneifen, Drückebergerei, Feigheit aufgefasst. Vielleicht zu Recht.
Wichtig: Sprechen Sie nicht über den Wert des Menschen, über den ganzen Menschen. Sondern über sein Verhalten! Nur das Verhalten ist beobachtbar, Verhaltensänderungen können wir verhandeln. Denkweisen können wir zwar diskutieren und auch verändern, aber wirklich verhandeln können wir nur über das Verhalten.
Damit verbieten sich Formulierungen wie „Du bist immer…“ oder „… wie Du denkst…“ Im Ernst: Es geht Sie nichts an, wie und was ich denke. Es geht niemanden etwas an. Doch wie ich mich verhalte: Darüber dürfen Sie für sich ein Urteil bilden und es mir auch mitteilen.
Am Prozess beteiligen
Handelt es sich um eine Entscheidung, dann gebietet die Fairness, bereits im Vorfeld darüber zu sprechen und nicht erst dann, wenn alle Würfel gefallen sind.
Darüber sprechen verändert viel: Der Stau (im Kopf) wird aufgelöst, der Gesprächspartner kann erläutern, etwas anbieten – und sich selbst auf das Thema einstellen.
Heikle Botschaften brauchen Raum für Reaktionen
Je heikler, desto mehr Raum. Für emotionale Ausbrüche, die sein dürfen! Zur Sicherheit der Beteiligten. Und zum Wiedergewinnen der Fassung – was sehr lange dauern kann. Zur Verarbeitung – nein, es stimmt oft nicht, was der Volksmund so salopp sagt. Was nicht tötet, macht nicht hart. Viel häufiger schwächt es für das weitere Leben.